Auf Beauty-Jagd in Cape Town
Auf Beauty-Jagd in Cape Town
Als freiberuflicher Journalist muss man stets bereit sein, berufliche Angebote wahr zu nehmen.
Nicht immer führen einen dabei die Anfragen nach einer Reportage in attraktive Gegenden.
Diesmal jedoch war es anders.
Eine Redaktion wünschte von mir einen Bericht zum Thema Beautygeheimnisse aus Afrika.
Ich sollte nach Kapstadt fliegen um mich dort umzusehen und zu recherchieren, was es an Besonderheiten gibt und worin sich die Kosmetik in Süd Afrika von unserer hier in Deutschland unterscheidet.
„Super“ dachte ich mir sofort. Nach Süd Afrika wollte ich ohnehin schon immer mal.
Und das, was ich dabei herausfinden sollte, könnte ich auch ganz hervorragend für MensMirror verwenden.
Zwei Fliegen mit einer Klappe sozusagen. So macht arbeiten wirklich Spaß.
Nur einen Stressfaktor brachte dieser Auftrag mit sich. Ich hatte von der Auftragsvergabe bis zum bereits gebuchten Flug von Hamburg nach Heathrow und von dort aus mit dem Anschlussflug nach Kapstadt lediglich drei Stunden Zeit fürs Kofferpacken, Laptop vorbereiten und Termine der nächsten Tage verlegen.
Aber alles klappte ohne Probleme.
Ich flog also zu Beginn des deutschen Herbstes in Richtung Frühling nach Süd Afrika.
Ab September beginnt dort das Frühjahr und Weihnachten feiert man mitten im Sommer.
Ist Woolworths Süd Afrika dasselbe wie Woolworth in Deutschland?
Um eine Orientierung in Cape Town zu bekommen, machte ich als erstes eine Stadtrundfahrt.
Dabei fiel mir gleich etwas auf, was mich zunächst wunderte.
Es gibt dort unzählige Lebensmittel-Geschäfte und Warenhäuser namens Woolworths.
Woolworth kennt man ja auch in Deutschland.
Aber wer denkt, dass das dieselben Geschäfte sind, irrt sich.
Woolworths Limited ist ein australisches Unternehmen und hat hier in Süd Afrika zahlreiche Geschäfte.
Besonders die Woolworths Supermarkets findet man an jeder Ecke und sie bieten sehr hochwertige aber trotzdem für europäische Verhältnisse preiswerte Lebensmittel.
Besonders an den Convenience-Produkten sollten sich deutsche Supermärkte mal ein Beispiel nehmen! Frisch im Supermarkt hergestellte Speisen - knackig, gut gewürzt - einfach lecker!!!
Woolworths und Woolworth - der Unterschied ist riesig
Der Name Woolworths ist zum Verwechseln ähnlich mit den bei uns zu findenden Woolworth GmbH Einzelhändlern, von welchen es allein 300 Filialen in Deutschland gibt.
Bei uns besteht das dort befindliche Angebot an Waren vor allem aus Textilien, Haushaltsartikeln, Schreibwaren, Spielwaren, Schuhen, Lederwaren sowie Süßwaren – alles meist zu sehr niedrigen Preisen.
Von der Qualität möchte ich gar nicht weiter sprechen – vor allem, wenn ich das deutsche Woolworth-Angebot mit dem afrikanischen Woolworths-Sortiment vergleiche.
Das s am Ende von Woolworths in Cape Town unterscheidet von "unserem" Woolworth grundlegend!
Woolworths Süd Afrika, Edgars und Foschini verkaufen Edles. Und teures.
Zum Beispiel führt Woolworths in Cape Town in seinem Parfümeriesortiment Marken wie Chanel, Estee Lauder, La Prairie oder Sensai.
Kein Vergleich also. Woolworths in Kapstadt ist edel, schick und bietet hochwertige Produkte zu relativ ähnlichen Preisen wie in Europa – von Sonderangeboten mal abgesehen.
Estee Lauder, Lancôme oder Elizabeth Arden bekommt man auch in Parfümerien namens Foschini, die sehr ähnlich aussehen, wie Parfümerien hierzulande.
Möchte Mann in Kapstadt allerdings nicht gleich fast 16.000 Rand für eine Gesichtscreme ausgeben – das wären umgerechnet 1000 Euro – dann geht man statt zum La Prairie-Counter bei Woolworths oder im Kaufhaus Edgars besser in die Drogerieketten von Clicks.
Diese ähneln unseren Rossmann, Budnikowski, Müller oder dm-Filialen und das Preisniveau ist dort wesentlich geringer.
Wie zuhause bei uns in unseren Drogerieketten bekommt Mann bei Clicks oder auch dem Drogeriemarkt Dis-Chem für wenig Geld qualitativ hochwertige Produkte.
Mann sollte sich aber natürlich auskennen und vor dem Einkaufen stets die INCI-Liste lesen. Dann weiß Mann, dass die Billigcremes in Riesentiegeln, auf welchen bereits draufsteht, dass sie fast ausschließlich Paraffin enthalten besser im Regal stehen lässt.
Sicherer ist Mann bereits mit Marken, die Mann auch von zuhause kennt. Altbekanntes wie Nivea, L´Oreal, Olaz, Eucerin oder Bioderma und Eau Thermal Avène, Vichy oder La Roche Posay stehen in den Regalen.
Es gibt sogar Counter von Clarins oder Sensai zum Beispiel bei Dis-Chem in der riesigen Shopping Mall Canal Walk.
Marken, welche ich von Deutschland kenne, interessierten mich hier jedoch wenig.
Ich wollte wissen, ob die Drogeriemärkte, wie bei uns auch Eigenmarken vertreiben und welche Rezepturen dabei zum Einsatz kommen.
BioNike heißt eine Marke, welche ich nur bei Dis-Chem gesehen habe.
Ob es eine Eigenmarke ist, kann ich aber nicht belegen.
Preislich liegen die Produkte dort im Geschäft in etwa zwischen 10 bis 20 Euro.
Mann könnte die Produkte auch in Deutschland im Onlineshop finden aber dann kosten sie gleich mehr als das doppelte.
Interessant finde ich die Eigenmarke der Drogeriekette Clicks.
Ich habe mir dort ein Skincare Collection White Tea & Q10 Travel & Trial Pack gekauft.
Damit bin ich zunächst sehr zufrieden.
Für rund 3 Euro bekam ich ein Set mit 4 perfekten Reisegrößen, bestehend aus zwei Reinigungsprodukten à 60 ml sowie einer Tages- und einer Nachtpflege mit jeweils 25 ml. Weißer Tee und das CoEnzym Q10 als Wirkstoffe in den Produkten sollten mir also in den nächsten Tagen meine Reisebegleiter sein. Paraffine befinden sich nicht in den Produkten,
Und weiter ging es mit der Beautyrecherche:
Im Einkaufscentrum V&A Waterfront gibt es ebenso wie im Canal Walk eine große Auswahl an Beauty-Shoppingmöglichkeiten.
Hier ein Ausschnitt aus dem Lageplan des unteren und des Erdgeschosses des Einkaufszentrums.
Mann findet dort Marken von Africology bis hin zum Wellness Warehouse in dem ich einiges eingekauft habe.
Neben ätherischen Ölen, Sportlernahrung, Vitaminpillen und vielem mehr sind dort auch wirklich gute Kosmetik-Marken zu bekommen wie z. B. Dr. Organic, esse oder Gaia.
In der oberen Etage des V&A Waterfront findet Mann weitere Beautyshops wie z.B. dermalogica oder Sorbet.
Ein Bild als Zwischenergebnis der Shoppingtour:
Männer in Süd Afrika scheinen unter kosmetischen Gesichtspunkten mutiger zu sein als Männer hierzulande in Deutschland.
Denn ist irgendein deutsches Geschäft so mutig, wie zum Beispiel die Kosmetikmarke NYX in Cape Town?
Hier Fotos als Beweise:
Mit sogenannten Glow-Produkten von NYX wird hier ein Männergesicht präsentiert.
Produkte von NYX gibt es zwar auch in Deutschland.
Aber eine Werbung oder Plakatwand mit einem solchen Motiv habe ich hier bei uns noch nie gesehen.
Überhaupt sind mir in den Einkaufszentren unzählige Herrenfriseursalons aufgefallen.
Viel mehr, als es diese bei uns gibt.
Auch um die Gesichtsrasur kümmern sich in Kapstadt Unmengen an Shops mit Barbieren.
Nun aber ein Thema, weswegen ich auch nach Kapstadt geflogen bin.
Es geht darum, ob afrikanische Hautpflege sich unterscheidet von europäischer.
- Ein sichtbarer Unterschied zwischen europäischer und afrikanischer Haut ist auf jeden Fall die Hautfarbe.
Wer an Afrika denkt, denkt gleichzeitig an Menschen mit dunkler Haut.
Weshalb haben Menschen in Afrika aber eigentlich dunkle bis fast schwarze Haut?
Der Grund ist in früher Menschheitsgeschichte zu finden.
Die dunkle Hautfarbe entstand, als die dichte Körperbehaarung allmählich verloren ging.
Es war somit eine Anpassung an das Leben auf einem Kontinent, der stark und dauerhaft von der Sonne beschienen wird.
Die dunkle Pigmentierung dient jedoch nicht zum Schutz vor Hautverbrennungen und Hautkrebs.
Vielmehr schützen die dunklen Pigmente die Haut vor Folsäureabbau durch UV-Strahlung.
Folsäure ist ein hitze- und lichtempfindliches Vitamin aus dem B-Komplex.
Frauen drohen Unfruchtbarkeit sowie kindliche Missbildungen, wenn sie Verlust an diesem Vitamin erleiden.
(Kurzfassung aus: Spektrum der Wissenschaft 6 / 2003, Seite 38 © Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH)
- Nur durch die dunkle Pigmentierung konnten Menschen in Afrika überleben und sich fortpflanzen.
Weitere Hautunterschiede
Nicht allein die Farbe unterscheidet Afrikanische von Europäischer Haut
- Reizungen und Entzündungen durch die Störung der natürlichen Hautbarriere scheinen bei dunkler Haut im Vergleich zu hellen Hauttypen am seltensten zu sein scheint.
Das erfährt Mann auch bei uns auf der Webseite von Eucerin, die von den Unterschieden der Haut nach ethnischen Gruppen unterscheidet. (https://www.eucerin.de/beratung/die-haut-grundlagen/ethnische-unterschiede)
Rosazea - die chronische Rötung der Haut kommt am häufigsten bei hellhäutigen Menschen nordeuropäischen Ursprungs vor.
Es ist eine entzündliche, chronische Erkrankung, die hauptsächlich im Gesicht auftritt.
Afrikaner scheinen davon wenig betroffen zu sein – Ich vermute jedoch dass möglicherweise auch die geäderten Hauterscheinungen aufgrund der Hautfarbe weniger bis gar nicht zu erkennen sind…
- Akne
Beim Thema Akne gibt es nur geringe Unterschiede zwischen hellen und dunklen Hauttypen.
Bei beiden bilden sich Pickel.
Bei dunkler Haut entstehen jedoch häufiger Entzündungen und eine übermäßig starke Einlagerung von Pigmenten nach der Abheilung.
Die Hautalterung
Ob helle oder dunkle Haut - die Alterung ist ein natürlicher Vorgang.
Bei dunklen Hauttypen sind die sichtbaren Zeichen, wie Erschlaffung und Faltenbildung weniger stark ausgeprägt und treten später auf.
Der höhere Pigmentanteil (Melanin) in deren Haut ist ein besserer Schutz vor UV-Strahlung und den damit einhergehenden Hautschädigungen.
- Bei heller Haut zeigt sich die Alterung durch feinere Fältchen und Falten.
- Bei dunkler Haut treten tiefere Falten auf, hauptsächlich im Nasolabialbereich.
- Das Hauptzeichen der Hautalterung, der Verlust an Hautvolumen ist Weltweit unabhängig von der Hautfarbe.
Überall wird somit die Haut dünner und „sackt“ in sich zusammen.
Aber besonders die Nordeuropäer stören sich an den mit dem Altern auftretenden Falten.
Gibt es deshalb bei uns solche Unmengen an Anti-Faltencremes?
In Afrika habe ich nicht feststellen können, dass es davon diese Menge gab – aber mein Eindruck ist rein subjektiv und statistisch könnte man mir vielleicht das Gegenteil zeigen. - Bei heller Haut erscheinen mit zunehmenden Alter oft Hautverfärbungen und Pigmentflecke – die sogenannten Altersflecke.
- Schlimmer als Altersflecke ist die bei dunkler Haut oft im Alter auftretende Dermatosis papulosa nigra (DPN).
Es ist eine Hautkrankheit mit dunkel pigmentierten Papeln im ganzen Gesicht.
Die Hauterkrankung ist zwar gutartig aber für viele Betroffene kosmetisch unerwünscht.
Nur medizinische Behandlungen können helfen.
Unterschiede sind unerheblich für die Pflege der Haut
Auch wenn die Haut von Europäern und Afrikanern unterschiedlich erscheint, so spielt das für die Pflege der Haut eine untergeordnete Rolle.
Bei meinen Recherchen nach kosmetischen Pflegeprodukten konnte ich wohl auch deshalb keine gravierenden Unterschiede bei den Rezepturen der Produkte erkennen.
Ebenso wie bei uns gibt es auch in Süd Afrika zahlreiche Präparate, welche auf die Wirksamkeit natürlicher Inhaltsstoffe setzen.
Aber auch Paraffine sind dort leider noch reichlich im Einsatz.
Weltweit scheint sich aber das Wissen zu verbreiten, dass in Kosmetika Substanzen zu finden sind, welche dort nicht zu finden sein sollten.
So schreibt zum Beispiel auch die in Cape Town ansässige Redaktion des Magazins LONGEVITY:
- „Es ist bekannt, dass Petrochemikalien (einschließlich Ethylen-, Propylen-, Benzol-, Toluol- und Xylol-Isomere) die Hautporen verstopfen, Toxine einfangen und das Hautzellwachstum verlangsamen. Sie können auch die Aufnahme der öllöslichen Vitamine A, D, E und K vom Körper blockieren.
- Parabene sind synthetische Konservierungsstoffe, die in hohen Dosen mit endokrinen und hormonellen Störungen und Östrogen-Imitationen in Verbindung gebracht werden. Sie haben auch karzinogene Eigenschaften.
- Propylenglykol und Ethylenglycol werden in Kosmetika gegeben, um die Absorption zu erhöhen. Sie enthalten eine Verbindung namens Dioxan, die zu Dermatitis, Nieren- oder Leberveränderungen und verkümmertem Hautzellenwachstum führen kann. Sie sind auch als Karzinogene bekannt.“ (Übersetzung: Niels Blume)
Nicht zuletzt LONGEVITY weist darauf ausdrücklich hin, Substanzen dieser Art zu vermeiden!
Denn Weltweit spielt Hautpflege für den Gesundheitszustand und das persönliche Wohlbefinden eine entscheidende Rolle.
Egal für welche Nationalität oder Geschlecht.
Das Fazit:
Die Hautpflege sollte – egal ob bei Schwarz oder Weiß und ob Mann oder Frau auf den individuellen Hauttyp und das Hautbild abgestimmt sein.
Zum Schluß noch die Beantwortung der Frage ob ich etwa einen Aufenthalt in Süd Afrika gemacht habe ohne eine Safari?
Nein.
Das ginge natürlich gar nicht.
Deshalb habe ich mir den Luxus einer Tagessafari gegönnt im Aquila Safari+Spa.
Neben dem Besuch von Löwen, Giraffen und Nashörnern habe ich dort ebenso das SPA besichtigt.
Leider war keine Zeit, um die Treatments selber zu testen aber zumindest habe ich ein paar Fotos machen können und die Preisliste gab auch einige interessante Informationen.
Es wird dort nämlich unter anderem mit der QMS Medicosmetic behandelt.
Dies ist eine Marke, welche der eine oder andere möglicherweise schon kennt, denn die relativ kostspieligen Produkte bekommt Mann auch in Deutschland - zum Beispiel im KaDeWe in Berlin.
Das SPA hat zwei große beheizte Innenpools, Dampfbad, Sauna, 10 Behandlungsräume und eine sogenannte Bar an der die Fingernägel gepflegt werden. Ein Außenpool ergänzt die tolle Ausstattung.
Die Preise der Behandlungen mit dieser Luxuspflege waren jedoch erschwinglicher, als das in Deutschland möglich ist.
Im AQUILA African SPA wird besonders gerne mit natürlichen Produkten behandelt, welche die Heilkräfte von einheimischen Pflanzen nutzen.
Die dabei zum Einsatz kommenden Blumen und Kräuter sind frei von Petrochemie, synthetischen Inhaltsstoffen, Farbstoffen und Konservierungsmitteln.
Wenn ich hier noch einmal herkomme, werde ich auf jeden Fall dieses Wellnessangebot nutzen.
Zwar kosten die Behandlungen immer etwas aber schon wenn Mann einen Aufenthalt länger als 2 Nächte hat, ist der Zugang zum SPA kostenlos.
Kapstadt bzw. Südafrika sind uns also näher, als wir vielleicht glauben.
Nicht geographisch aber mit seinem Wissen um das Zusammenspiel zwischen Einflussfaktoren wie zum Beispiel Körperpflege und deren Auswirkungen auf unsere Gesundheit.
MensMirror gefällt das sehr!
Und nicht nur deshalb:
…ist der nächste Trip nach Süd Afrika geplant – dann allerdings als pures Urlaubsziel.
Denn diesmal möchte ich mehr Zeit haben für den Tafelberg, das Two Oceans Aquarium, das District Six Museum, das Cape Wheel, den Lions Head, die Pinguine in Robben Islands, das Kap der Guten Hoffnung, die unzähligen tollen Geschäfte und Restaurants und, und, und…
Cape Town hat soooooooo viel zu bieten!!!
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